Dienstag, 31. Dezember 2013

Die "Federflause"



Traditionelles Jahresabschlussputzen 

Am Jahresende packt viele, die sich bis dato lässig durch das Jahr geswiffert haben, die Putz-Wut, gründliches  Saubermachen in den vier Wänden ist angesagt.
 Gereinigt wird alles, was nicht niet und nagelfest oder bei drei auf den Bäumen ist. Es wird gewienert und gebohnert bis man vom Fußboden essen kann oder man sich in ihm spiegeln kann.




Unterm Teppich

Speziell unter den Teppich, wo sich über das Jahr sowieso schon Unmengen Staub und Fussel anhäufen, werden in der Regel auch ungelöste Probleme gekehrt. Hier heißt es zum Jahresende besonders gründlich saugen und fegen.
Tipp: Teppiche abschaffen führt zu Problem-UND Staubreduzierung.
  

Die Küche

Speziell die Küche sieht am Ende des Jahres meist abenteuerlich aus;


Fettsprenkel kleben hartnäckig an Wänden und Kacheln, Kaffeesprenkel an Schranktüren und Schubladen und die Elektroküchengeräte tragen Staubhauben. Hier heißt es zum Jahresende scheuern und schrubben bis der Arzt kommt, wobei Backpulver und Handseife nicht weniger effektiv reinigen als Meister Propper oder Brennspiritus.

Mit Wischiwaschi geht es im Anschluss ran an die Diffuser.




Das Badezimmer

Das Badezimmer vor Beginn der Reinigungsarbeiten IMMER komplett entkernen; alle Teile werden separat gesäubert und anschließend wieder dekorativ angeordnet. Überflüssiges, Eingedicktes  oder Abgelaufenes wird direkt entsorgt. Entfusseln der Fusselsiebe 1 und 2 (Waschmaschine, Dusche), Spiegel putzen, fertig!



 Das Schlafzimmer

 Im Stechschritt geht es jetzt zu den heiteren Marschklängen des Putzklassikers " Der General" Richtung Schlafzimmer. Es folgt die heiße Endphase und der Höhepunkt der alljährlichen Reinigungsarbeiten, die sogenannte „Federflause“. In dieser mühseligen und stundendauernden  Prozedur werden Kopfkissen- und Bettdeckenfedern einzeln von Hand gewaschen, trockengeföhnt und aufgebürstet.
 

Sonntag, 3. November 2013

Vom Rinde gewählt


Vom Rinde gewählt
 eine Liebesgeschichte


G&T Bar

Wahlkampf in Berlin bei hochsommerlichen Temperaturen, Dr. Helena Barbas freut sich schon seit Stunden auf ihren Feierabend-Gin Tonic, Schatzmeister Larsen serviert...





Als Schatzmeister von Kreuzberg sieht sich Lars nicht nur als Bewacher der geheimen Geldvorräte, ungeniert flirtet der Tresenaktivist seine "Chefin" an:



Es hagelt Komplimente...

...doch nach seiner legendären Showeinlage, der Eiswürfel-Jonglage, betreten plötzlich zwei stadtbekannte Schutzgelderpresser den Raum:


Die beiden Ganoven haben die Rechnung allerdings ohne den Wirt gemacht...

...zwei Zitronenhälften und die Sache ist erledigt.

Schwer beeindruckt schwebt Dr. Barbas aus der Bar...







Tags darauf in Hamburg, PARTEI-Zentrale:




Kaum angekommen, knistert es plötzlich gewaltig,  Mirco Pogo, langjähriger politischer Wegbegleiter kommt straight zum Punkt:












Als frischgebackenes Paar machen sich die beiden auf den Weg zum


  ...Hagenbecks Tierpark!

Dr. Barbas setzt sich schon lange für ein Wahrecht für Tiere ein, das es eines Tages kommen wird, steht für sie außer Frage. Heute möchte sie sich der zukünftigen Wählerschaft in Hagenbecks Tierpark einmal persönlich vorstellen:





Nähern sich Vertreterinnen der Damenwelt, kommt flexibel die Augenburka zum Einsatz:




Dr. Barbas ist in ihrem Element. Zwischendurch schweifen ihre Gedanken aber immer wieder zurück zum gestrigen Abend und obwohl der Mann an ihrer Seite eine gute Figur macht, irgendetwas fehlt...




...was kann das nur sein???




Schatzmeister Larsen hatte in der Nacht kein Auge zugetan und sich am Morgen gleich auf den Weg in die Hafenstadt gemacht. Ihm war in der Zwischenzeit klar geworden, dass er ohne Dr. Barbas nicht mehr leben kann. Entschlossen packt er seinen Rivalen am Genick...






...und sperrt ihn in ein Gehege!


Und jetzt geht es endlich schnurstracks dem "Happy End" entgegen...




 ENDE



Vielen Dank an Mirco, Lars und Helena und
 an meine Mutter für die Erstellung des Prototypen "Augenburka".





Sonntag, 22. September 2013

Das Kreuz

Sonntag, 8.43 Uhr




Ich betrete das Wahllokal. Für die frühe Morgenstunde hab ich mich vergleichsweise schick in Schale geworfen. Knielanges Partykleid, Stöckelschuhe, lässig lehne ich mich auf den Tresen.
Gekonnt schnippe ich die Wahlkarte Richtung Wahlhelfer, smarter Typ. Ein Blickkontakt solang wie 2 Stunden… wie in Zeitlupe wandert der Wahlzettel im Tausch zu mir zurück.
Kabine 1 ist frei... alles klar. Ich schwinge mein Petticoat im Schein der Neonbeleuchtung.
Ein letzter Blickkontakt und schon bin ich Wahlkabine verschwunden,… Kabine? eine halbierte Holzkiste, auf einen Schultisch aufgestellt.
Ein Hocker lädt zum Sitzen auf, auf dem abgewetzten Tisch vor mir: Ein Kugelschreiber, ich starre auf das Blatt. Wie viel Zeit habe ich, eine Minute oder zwei? Darf ich jetzt überhaupt noch überlegen oder ist es zu spät? Mir wird warm…
Kurz lausche ich, zwei Neuwähler haben den Raum betreten. Ich, ICH habe die Wahl aber was wähle ich…
Gestern dachte ich noch, dass... heute sehe ich das anders, aber nicht komplett anders. Kein Stimmhopping oder Wechselwahl. Stützwahl? Nein ich wähle ausschließlich eine eigenständige Partei, soweit kommts noch, Wahlhilfe... Und eins noch: Niemand leiht sich meine Stimme, daß das mal klar ist.
Welche Partei entspricht mir am meisten? Was steht da alles auf dem Zettel, nochmal durchlesen.
Unauffällig blicke ich nach links, mit Siegerlächeln wird neban das Papier gefaltet. Und ich? Das hier, das ist doch Demokratie, der Kern, darum gehts. Genau jetzt und hier und jetzt ist Freiheit, ja, ich bin frei!!!!!
Ich kreuze an und alles ist vorbei. Ein kurzer Blick zurück auf die Albernheiten des Wahlkampfes, endlich vorbei der Quatsch.
Ein Kreuz. Jesus ist am Kreuz gestorben und dafür wird heute noch bezahlt, erst das Kreuz und dann wird bezahlt...
Ich kreuze an und meine Freiheit zerrinnt in meinen Händen.
Jesus stirbt...
und gehe zur Urne.